Der Westfälische Pumpernickel hat als eine der ältesten Brotsorten eine sehr lange Tradition. 1570 wurde in Westfalen die vermutlich älteste Pumpernickel-Bäckerei gegründet. Bereits im Jahrhundert zuvor waren Rezept und Zubereitung angeblich eher zufällig entstanden. Als ein Bäcker während der Soester Fehde in den Kampf ziehen musste, ließ er den Backofen zum Schutz vor Plünderung vermauern. Im langsam abkühlenden Backofen wurde der Brotteig jedoch vergessen. Erst nach der Rückkehr entdeckte der Bäcker dann das köstliche dunke Brot. Aufgrund seiner langen Haltbarkeit spielte der Pumpernickel in Krisenzeiten und Hungerperioden oft eine wichtige Rolle als Notration.
Um die Entstehung und Namensgebung des Westfälischen Pumpernickels rankt sich auch manch andere, zweifelhafte Geschichte. Nach einer der bekanntesten Legenden ist sogar Kaiser Napoleon Bonaparte verantwortlich.
Als dieser bei seinen Feldzügen in Westfalen halt machte, wurde ihm das dort typische, dunkle und deftige Schwarzbrot serviert. Vor dem verwöhnten Gaumen des Franzosen konnte dieses sonderliche Brot angeblich nicht bestehen. Deshalb erklärte Napoleon, das dunkelbraune Schrotbrot eigne sich lediglich als Futter für sein Pferd „Nicol“. Mit den Worten „C’est bon pour Nicol“ (das ist gut für Nicol) befahl er, das Brot an das Pferd zu verfüttern. Die Westfalen griffen diesen Ausspruch auf, da ihr körniges, herb-aromatisches Schrotbrot bislang noch keine geläufige Bezeichnung hatte. Aus dem Bonmot Napoleons entwickelte sich im Laufe der Zeit dann der Begriff „Pumpernickel“.
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